Dark Office: 14.000 Bürojobs fallen weg
Seit Beginn der Industrialierung wurde es immer wichtiger effizient zu arbeiten: die Produktivität zu steigern und die Kosten zu senken. Bereits in den ersten Fabriken wurden Maschinen eingesetzt, damit schwere Arbeiten, die von Männern erledigt werden mussten, von Frauen - die billiger waren - und dann von Kindern - die noch billiger waren - übernommen werden konnten. In modernen Produktionshallen haben Roboter viele Arbeiten komplett übernommen. Arbeiten die gefährlich, gesundheitschädlich oder einfach nur langweilig sind. Aber auch Tätigkeiten, für die Menschen nicht präzise und stark genug sind - also mehr Pausen benötigen oder langsamer sind. Sogenannte Dark Factories, in denen kein Licht brennt, weil dort nur noch Roboter und Automaten arbeiten sind Realität geworden.
Traditionell fand die Automatisierung in den Werkshallen statt. Mit Computern und dem Internet hat die Automatisierung aber längst auch die Büros erobert. Gerade im letzten Jahrzehnt wurde in der Verwaltung massiv an der Effizienzschraube gedreht und die Produktivität gesteigert. Was heutzutage eine Person alleine bewältigt (oder bewältigen muss), war früher die Arbeit eines ganzen Teams. Das bedeutet natürlich auch Entlassungen, wie die, die heute in den Nachrichten die Runde machten: Amazon will 14.000 Stellen in der Verwaltung streichen . Teilweise wird der Stellenabbau mit Produktivitätssteigerungen durch den Einsatz von KI begründert - sprich: Automatisierung.
Schaut man sich um, sind wir vom Dark Office gar nicht mehr so weit entfernt. Wir Kunden haben uns längst daran gewöhnt mit Webshops und Selbstbedienungsterminals zu interagieren. Es hat ja auch große Vorteile, wenn man Dinge online erledigen kann: Wir suchen Produkte, stöbern in Katalogen, finden den billigsten Anbieter, bestellen, bezahlen, lassen liefern und schicken die Retoure zurück ohne auch nur mit einzigen Menschen Kontakt zu haben. Das ist bequem, spart Zeit und ist für die Unternehmen natürlich um ein vielfaches billiger als teures Fachpersonal einzustellen - Menschen, die nur acht Stunden am Tag arbeiten, am Wochenende frei haben, Urlaub machen, sogar manchmal krank sind und auch noch was vergessen können.
Die Automatisierung aufhalten zu wollen ist utopisch. Das will ich auch gar nicht. Ich profitiere ja selbst gewaltig davon und entwickle (programmiere) für meine Kunden Automatisierungslösungen (ob mit oder ohne KI), ich habe sogar eine Plattform ins Leben gerufen die Enthusiasten , die Workshops anbieten das Leben erleichtert - durch Automatisierung (der Büroarbeit): Zenopia . Ich bin also kein Feind der Automatisierung - im Gegenteil. Traurig finde ich aber, dass die Automatisierung nicht hält was sie verspricht. Anstatt aufgrund unserer enormen Produktivitität weniger zu Arbeiten, wird einfach immer mehr produziert und wir sollen immer mehr konsumieren. Dabei werden die Dinge immer billiger und der Preis den wir dafür zahlen immer höher. Vielleicht kommt nach dem Dark Office die Dark Earth.
Mittmachzwang
Sicher haben wir alle schonmal Bilder mit Freunden ausgetauscht. Dank diverser Cloud-Dienste oder NextCloud und der Allgegenwärtigkeit des Internets geht das einfach und schnell: Man bekommt einen Link und schon kann man Dateien hoch- und runterladen. Ein Kinderspiel.
Neulich habe ich wieder so einen Link bekommen. Diesesmal mit einer OneDrive-URL. OneDrive ist ein Cloud-Dienst von Microsoft. Zuerst sah alles ganz normal aus, nur dass ich die wichtigste Funktion nicht finden konnte. Es gibt einfach keinen Knopf für „alles herunterladen“. Stattdessen werden mir alle möglichen tollen Funktionen angeboten und um diese nutzen zu können, muss ich mich zunächst mit meinem Microsoft-Konto anmelden.
Nur, ich habe kein Microsoft-Konto. Ich will auch gar keines. Aber hier zwingt man mich mitzumachen. In diesem Fall werde ich das nicht tun und im Zweifel auf die Bilder verzichten. Aber viele andere Menschen tun das tagtäglich und werden so immer enger an die großen Tech-Konzerne gebunden. Denn inzwischen sind sie es, die sich das Internet zu eigen gemacht haben. Ich denke es wird Zeit darüber nachzudenken und die Welt, oder wenigstens das Internet, zurück erobern.
Schuster bleib bei deinen Leisten
Heute habe ich die Konstruktionszeichnung für ein Hochbett erstellt und an den Zimmereibetrieb zur Fertigung übergeben. Als Informatiker, der sich den ganzen Tag mit Geschäftsprozessen außeinandersetzt ist das weit ab von meinem Fachgebiet und Lichtjahre von meiner Kernkompetenz entfernt. Eigentlich soll man auch als Informatiker wie der Schuster bei seinen Leisten bleiben und fachfremde Arbeiten outsourcen. Ich habe die Zeichnung trotzdem selbst erstellt und mich dafür extra ein wenig in das CAD-Programm eingearbeitet. Trotz, oder gerade weil es nichts mit dem zu tun hat was ich wirklich kann.
Natürlich ist sind meine CAD-Skills auf schlechtem Anfänger-Niveau und ich werde sicher niemals gut darin werden aber es hat Spaß gemacht Neues zu lernen und dabei sogar etwas erschaffen zu können. Natürlich ist das für mich nur ein Hobby und ich werde das Erlernte bestimmt nicht in meiner beruflichen Tätigkeit einbringen können. Auf der anderen Seite sind solche Projekte immer eine gute Gelegenheit über den Tellerrand hinaus zu blicken und die Komfortzone zu verlassen. Ich glaube es ist grundsätzlich wichtig neugierig zu bleiben und sich an Dinge zu wagen, von denen man überhaupt keine Ahnung hat. Schuster und Informatiker sollten also viel öfters ihr Leisten links liegen lassen und zu anderen Werkzeugen greifen.
Die Peter Thiel Verschwörung
Peter Thiel ist ein geheimnisvollen Tech-Milliardär, der in Hintergrund die Fäden zieht. Die Podcast-Miniserie erzählt die Geschichte von Geld, Macht und völlig abstrusen Visionen. Wer nicht an Verschwörungstheorien glaubt, wird hier ins Wanken geraten. Empfehlenswert!
Die Peter Thiel Story, eine Audio-Serie in sechs Folgen zwischen 30 und 40 Minuten: Peter Thiel Story - Podcast
Hat sich was geändert?
Vor einem Monat hatte ich Geburtstag. Nun ja, dass passiert häufiger zu dieser Jahreszeit und es ist sogar schon so häufig passiert, dass ich fünfzig geworden bin. Natürlich habe ich den runden Anlass genommen um eine ordentliche Feier daraus zu machen. Die gab es dann auch - wenn auch etwas weit ab vom Schuss in einem Schullandheim bei Bautzen . Dafür hatten wir dort viel Platz, ein Lagerfeuer, einen Badezuber, eine Sauna und genügend Betten, so dass niemand gezwungen war am Abend wieder aufzubrechen. Genauer gesagt hatten wir das Schullandheim für das ganze Wochenende gemietet, so dass viele bereits am Freitag anreisten und am Samstag noch einen schönen Ausflug machen konnten. Ich denke wir hatten eine schöne Feier, mir zumindest hat es sehr viel Spaß gemacht und es hat mich gefreut, so viele tolle Menschen auf einem Haufen zu haben. Aber auch das ist schon wieder zwei Wochen her.
Seither wurde ich des öftern gefragen, ob sich mit dem neuen Lebensjahr etwas geändert hat. Es war schließlich ein runder Geburtstag und allein die Zahl 50 ist an sich schon respekteinflößend. Nicht das man jetzt mehr Respekt vor mit hätte. Es ist eher so, dass ich mehr Respekt vor der Jungend haben sollte und sie nicht mit den Geschichten von alten Männern langweilen. Wirklich verändert hat sich eigentlich nichts, außer, dass ich seitem überall diese kleinen Deko-50er-Glitzerdinger finde. Die wurden nämlich am Geburtstag am Frühstückstisch großzügig verstreut und seitdem vergeht kaum ein Tag, an dem ich nicht ein oder zwei davon irgendwo in der Wohnung finde.
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