5. Jul. 2025 (16:51)

Vermögenssteuer - jetzt!

Es gibt viele Arten von Steuern, drei wesentliche Möglichkeiten Menschen direkt zu besteuern sind: Einkommensteuer, Erbschaftsteuer (Geschenke) und Vermögenstuer. Da Steuern nicht nur dazu da sind die Ausgaben eines Staates zu decken sondern weiter reichende Auswirkungen haben ist es geradezu fahrlässig auf eine der drei Arten zu verzichten. In der Bundesrepublik Deutschland gibt es die Vermögenssteuer seit 1997 faktisch nicht mehr. Das sollte sich endlich ändern!

Seit April läuft eine Petition zur Wiedereinführung der Vermögenssteuer. Bisher gibt es rund 13.000 Unterschriften, benötigt werden 30.000 - es wird also Zeit mitzumachen. Unterzeichnen kann man online, schnell und unkompliziert.

Vermögenssteuer wieder einführen!

Kommentaren zufolge ist die Vermögenssteuer populistisch-kommunistischer Irrsinn , doch wer zugänglich ist für rationale Argumente wird feststellen, dass die Vermögenssteuer in wichtiger Baustein ist um soziale Gerechtigkeit zu schaffen.

Vermögen ist auch in der BRD ungleich verteilt. Dabei besitzt das reichste 1% der Bevölkerung 27%, die Top 10% über 58% und die ärmsten 50% gerade weniger als 4% des Vermögens. Das bedeutet, dass der sogenannte Mittelstand (also 40% der Bevölkerung) rund 37% des Vermögens besitzt - also etwas weniger als ihm zusteht. Gleichzeitig besitzt die Hälfte der Bevölkerung quasi nichts. Allein diese Zahlen machen deutlich, dass Vermögen gerechter verteilt werden müssen.

Dabei sind die meisten und größten Vermögen vererbt und wurden nicht durch Fleiß, Können, Wissen und Arbeit geschaffen.

Leider ist es auch so, dass Vermögen schneller wachsen als die Gesamtwirtschaft. Die Rendite aus Vermögensanlagen ist im Durschnitt höher als der jährliche Gehaltszuwachs, was dazu führt, dass der Abstand zwischen denen, die für Lohn arbeiten und denen, die von Kapitalerträgen leben weiter wächst.

Zudem wachsen größe Vermögen schneller als kleine. Das liegt einfach daran, dass sich der Kleinanlege mit kleinen Zinserträgen zufrieden geben muss, während es für größere Investments viel mehr Möglichkeiten gibt und sie stärker von Kursgewinnen profitieren.

Außerdem würde eine Vermögenssteuer zu einer steuerliche (und statistische) Erfassung der Vermögen. Derzeit sind lediglich (ungefähr) Vermögen erfasst die auf Bankkonten liegen. Eine steuerliche Erfassung würde vieles aufdecken und zu einem großen Erkenntnisgewinn führen. Derzeit gibt es solche Erhebungen nur für die Armsten: derjenige der Sozialleistunge beantragt muss seine kompletten Vermögen offen legen.

Die Vermögenssteuer würde viel Geld in die Staatskasse spülen. Geld das nur von einem kleinen Teil der Bevölkerung aufgebracht werden müsste. Tatsächlich würde eine Vermögenssteuer ab € 1mio weniger als 10% der Befölkerung betreffen.

Die Vermögenssteuer würde nicht dazu führen, dass sich jemand weniger leisten kann. Es würde nur helfen den rasanten Wachstum der großen Vermögen zu bremsen.

Es wird also höchste Zeit die Vermögenssteuer wieder einzuführen!

gERD Schaufelberger

8. Mai. 2025 (18:29)

Befreiung vom Nationalsozialismus

8. Mai 1945 bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht

„Der 8. Mai ist als Tag der Befreiung oder auch als Tag des Sieges (Fête de la Victoire) in einigen europäischen Ländern ein Gedenk- oder Feiertag, an dem als Jahrestag zum 8. Mai 1945 der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht und damit des Endes des Zweiten Weltkrieges in Europa und der Befreiung vom Nationalsozialismus gedacht wird.“ Zitat Wikipedia-Eintrag über den Tag der Befreigung .

Achzig Jahre ist es her, dass Deutschland vom Nationalsozialismus befreit wurde. Die Wunden haben unsere Eltern und Großeltern mit in unsere Generation und damit auch zu den Kindern von heute getragen. Man sollte meinen die Lektionen seien schmerzhaft und lehrreich gewesen. Aber leider macht sich überall wieder nationalistisches Gedankengut breit. Ich hoffe wir werden einsehen, dass dies ein schlimmes Ende nimmt bevor wir wieder befreit werden müssen.

gERD Schaufelberger

29. Apr. 2025 (16:18)

Kisten und Kaution stemmen

gepackte Kartons und Pflanzen für den Umzug bereitsgestellt

Ein Umzug ist anstrengend und teuer. Schließlich sind es nicht nur Kisten und die Waschmaschine die es zu stemmen gilt, überall entstehen Kosten die getragen werden müssen. Das beginnt bei den Umzugkartons, die man vielleicht günstig gebraucht erstehen kann, geht über die Wandfarbe und Pinsel, bis zu den Spritkosten für den Miettransporter. Dabei haben wir haben wir den neuen Spiegel fürs Bad oder den Schlafzimmerschrank der fällig ist noch gar nicht berücksichtigt. Hinzu kommt die Doppelbelastung weil man für einen Monat (oder mehr) die Miete für die alte und die neue Wohnung zahlen muss. Zu allem Überfluss wird die Kaution (Mietsicherheit) für die neue Wohnung noch vor dem Einzug fällig und die Kaution für die alte Wohnung bekommt man erst weit nach dem Umzug zurück.

Da sich die Höhe der Kaution meist das zwei- oder dreifache der Monatsmiete ist, reißt das ein ordentliches Loch in die ohnehin schon strapazierte Haushaltskasse. Wohl dem, der über ein gut gefülltes Tagesgeldkonto verfügt! Aber leider schwimmen die meisten von uns nicht im Geld und müssen besonders in so kostspieligen Umzugsmonaten sehr genau auf die Abbuchungen achten. Woher also das viele Geld (beispielsweise € 1500,-) für die Kaution nehmen, die der neue Vermieter als Sicherheit verlangt?

Manchmal ist die Lösung bereits im Mietvertrag aufgezeichnet. Mit ein wenig Glück ist im Abschnitt über die Kaution bereits vermerkt, dass diese auch in Raten gezahlt werden kann. Das hilft ungemein, weil sich dadurch die Ausgaben auf mehrere Monate strecken lassen. Aber selbst wenn hier nichts steht, lohnt es sich den Vermieter zu fragen, ob eine Ratenzahlung möglich ist. Da auch Vermieter wissen wie teuer ein Umzug ist, lassen sich viele darauf ein. Es versteht sich von selbst, dass die Raten dann pünktlich bezahlt werden müssen.

Eine andere Möglichkeit die Ausgaben zu auf einen längeren Zeitraum zu verteilen ist ein Kredit. Einen Ratenkredit von seiner Hausbank zu bekommen ist meist kein Problem und in Zeiten des Online-Banking eine Sache von wenigen Tagen. Die Konditionen für einen Ratenkredit sind von der Kreditwürdigkeit (Bonität) und weiteren Fatkoren wie Betrag und Laufzeit abhängig. Natürlich entstehen bei einem Ratenkredit wieder Kosten: die Zinsen. Diese liegen derzeit zwischen 4% und 10% (pro Jahr), sind also nicht zu vernachlässigen aber durchaus im Rahmen. Bei einem Ratenkredit werden die Montsraten zwar zu Beginn festgelegt, aber man kann trotzdem die Raten ändern oder Sondertilgungen leisten. (Darauf sollte man beim Abschluss des Ratenkredits unbedingt achten.) Gerade die Möglichkeit beliebige und kostenfreie Sondertilgungen vornehmen zu können ist bei dieser Art von Kredit besonders wichtig. Dann kann man nämlich auch einen zu großen Kredit aufnehmen und schnell wieder los werden. Das wäre beispielsweise ein Kreditsumme von € 5000,-, für die Kaution werden aber nur € 1500,- benötigt, dann kann man ein paar Tage später € 3500,- „sonder-“ tilgen. Sobald man wieder bei Kasse ist - wenn man zum Beispiel die Kaution der alten Wohnung zurück bekommen hat - tilgt man wieder, so dass in ein paar Monaten die Kreditschulden auf einen sehr kleinen Betrag (oder gar auf Null) geschrumpft sind. Dann dauert es nur noch ein paar Monatsraten bis der Ratenkredit komplett getilgt. Jetzt ist man wieder frei und hat nur ein paar Euro Kreditkosten (Zinsen) an die Bank gezahlt. Aber klar, der Ratenkredit ist eben ein Produkt der Bank und die Bank will damit Geld verdienen.

Eine andere Möglíchkeit für die Kaution aufzukommen bietet die Mietbürgschaft. Das ist ein Produkt, das von einigen Versicherungen angeboten wird. Dabei bekommt der Vermieter als Kaution kein Geld sondern die Bürgschaft der Versicherung - der Vermieter kann sich also sicher sein, dass die Versicherung für die Kosten zur Not aufkommt. Der Vorteil für den Mieter ist, dass er die € 1500,- für die Kaution nicht aufbringen muss. Stattdessen zahlt er eine jähliche/monatliche Prämie an die Versicherung. Wenn der Vermieter auf die „Kaution“ - also die Bürgschaft - zurückgreift, zahlt erstmal die Versicherung, diese holt sich die Kosten beim Mieter wieder. Wobei die Versicherung natürlich auch die eigenen Kosten geltend macht. Um Unterschied zum Kredit, zahlen die monatlichen Gebühren die Kaution nicht ab. Das bedeutet die Gebühren fallen so lange an, wie der Mietverhältnis besteht (viele Jahre). Damit summiert sich die „kleine“ monatliche Versicherungsprämie von € 5,- in drei Jahren auf € 1800,- und damit € 300,- mehr als die Kaution. Ein Kredit über € 1500,- mit 10% Zinsen und einer monatlichen Rate von € 48,10 wäre nach drei Jahren abbezahlt und hätte insgesamt € 1731,60 gekostet (Beispielrechnung ohne Sondertilgung). Ab dem vierte Jahr fällt die Raten weg, die Versicherungsprämie muss immer noch gezahlt werden. Die Mietbürgschaft ist eben ein Produkt und die Versicherung will damit Geld verdienen.

Wie man es auch dreht und wedet, ein Umzug ist teuer und die Kaution macht es nicht einfacher. Am besten ist es natürlich, wenn man rechtzeitig anfängt zu sparen wenn ein Umzug ansteht und man so einen ausreichend großen finanziellen Puffer hat. Wenn es abzusehen ist, dass das Geld doch knapp wird, sollte man ehrlich sein und mit dem Vermieter sprechen - die Chancen sind wahrscheinlich gar nicht so schlecht, dass er sich auf eine Ratenzahlung der Kaution einlässt.

gERD Schaufelberger

8. Apr. 2025 (07:51)

Kinder an die Macht

Mit seinem Song Kinder an die Macht (von 1986) hatte Herbert Grönemeyer sicher nicht Donald Trump im Sinn. Dabei fühlt man sich bei Trumps Handlungen und Aussagen an Kleinkinder erinnert. So schreibt er beispielsweise in seinem Buch The Art of The Deal (1987) „Ich setze mir sehr hohe Ziele und dann dränge und presse ich und schiebe ich einfach, bis ich erreiche, was ich will“ und lässt in mir sofort das Bild eines quengelnden Kindes, dass am Süßigkeitenregal im Supermarkt mit trommelnden Fäusten auf dem Boden liegt vor meinem geistigen Auge erscheinen.

Aktuell sorgt Trump mit seiner Zoll-„Politik“ für Durcheinander und fallende Börsenkurse (die Börse geht also davon aus, dass es mit der Wirtschaft bergab gehen wird). Dabei „argumentiert“ Trump damit, dass die USA von den Handelspartnern ausgenutzt wird, weil diese mehr Waren und Dienstleistungen in die Vereinigten Staaten verkaufen als umgekehrt. Viel zu lange hätten andere Länder die USA als ihr Sparschwein missbraucht und bestohlen, so Trump.

Auf diesem Kindergarten-Niveau spielt sich also derzeit die internationale Handelspolitik ab. Wollen wir hoffen, dass die Welt außerhalb der USA erwachsen genug ist um mit quengelnden Kleinkindern zurecht zu kommen - ohne an jeder Kasse einen Schokoriegel kaufen zu müssen.

gERD Schaufelberger

27. Mär. 2025 (19:16)

Wir müssen über Geld reden...

Immer wieder habe ich festgestellt, dass Geld zum einen maßgeblich unser Leben bestimmt auf der anderen Seite niemand ernsthaft darüber sprechen will. Mehr noch, Finanzthemen oder gar Buchhaltung wirken auf die meisten eher abschreckend. Viele wollen damit einfach nichts zu tun haben, selbst wenn sie sich selbstständig machen wollen oder gar ein Unternehmen leiten. Dabei ist es doch wichtig zu wissen, wie ein Darlehn oder ein Girokonto funktioniert.

Also habe ich mir vorgenommen mehr über Geld zu reden! Für den Anfang habe ich mit drei Themen die ich bearbeiten will ausgesucht. Als Ergänzung stelle ich ein Gesellschaftspiel, bei dem man viel über Einnahmen und Ausgaben im täglichen Leben lernen kann, vor. All dass habe ich als Workshops auf Zenopia (bzw. DresZen ) angelegt - dort werden die einzelnen Themen im Detail beschrieben und man kann direkt Plätze reservieren.

Es ist natürlich noch ein Weilchen hin, bis der erste Workshop startet, ich bin aber jetzt schon gespannt und freue mich auf interessante Gespräche. Vielleicht ist ja das eine oder andere Thema für Dich dabei!

gERD Schaufelberger