Versteck im Klohäuschen

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Die aktuelle Statistik "E-Commerce-Markt Deutschland 2016" von EHI und Statistika (ich liebe Statistik) untersucht die größten Onlinehändler und legt Zahlen für das vor, was wir insgeheim schon lange wussten. Insgesamt nimmt der Onlinhandel weiter zu, 2015 wurden Waren im Wert von € 24 Mrd online verkauft - ein Zuwachs von 13% gegenüber den € 21 Mrd von 2014. Gleichzeitig haben sich die großen drei aber noch breiter gemacht. Insgesamt hatten die ersten drei: Amazon mit € 7,8 Mrd, Otto mit € 2,3 Mrd und Zalando mit € Mrd 1,0 genausoviel Umsatz gemacht wie die Plätz 4 bis 100 zusammen. Auch hier gibt es also den Trend, dass die Großen immer größer und die kleinen immer unbedeutender werden.

Wo es früher unzählige Automobilhersteller gab, tummeln sich heute nur noch eine handvoll global Player. Gleiches gilt für Online-Shops, Fahrradhändler und Tante-Emma-Läden. Als kleines und mittelständiges Unternehmen ist es da fast unmöglich sich gegen die Platzhirsche zu behaupten. Von einer offenen Konfrontation ist auf jeden Fall abzuraten. Ich würde eher das Gegenteil empfehlen: ein gutes Versteck aufsuchen, sich dort verbarikadieren und gar nicht erst die Aufmerksam der Raubfische auf sich ziehen. Im Klartext bedeutet das dreierlei: Zum Ersten eine kleine aber feine Nische bedienen. (Ein Spezialwerkzeug, für das nur 1000 Firmen weltweit Verwendung haben.) Zum Zweiten Marktführer in diesem Segment zu werden. (Mein Spezialwerkzeug ist zwar das teuerste, hat aber die beste Qualität und ist das Referenzprodukt.) Schließlich sollte man jedem erzählen wie langweilig und spröde dieses Marktsegment ist und die Blütezeit schon längst vorbei ist. (Das Spezialwerkzeug ist nur mit enormen Aufwänden zu fertigen, der Markt ist gesättigt und der Verschleiß gering). Oder glauben Sie TOI TOI & Dixi sind so groß gerworden, weil die großen Baukonzerne sich so gerne um ihre Klohäuschen gekümmert haben.

20. Sep. 2016 (21:25) | gERD Schaufelberger

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